Ehrwald Eisenbahnviadukt (964 m) – Tuftl Alm (1496 m) – Daniel (2340 m) – Upsspitze (2332 m) – Grüner Ups (1852 m) – Tuftl Alm (1496 m) – Ehrwald Eisenbahnviadukt (964 m)
Ein wenig unscheinbar im Schatten des Wettersteingebirges liegt der höchste Berg der Ammergauer Alpen. Mit fast 2400 Höhenmetern ist der Daniel für einen Berg dieser Größe in den Nordalpen reicht
einfach zu ersteigen. An einigen Stelle ist sicherlich ein wenig Schwindelfreiheit hilfreich, aber da gibt es viele Gipfel die einen mehr fordern. Einzig die Steilheit, die man auf keinem der
Wege zum Gipfel umgehen kann, ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Sicherlich wäre es hilfreich, wenn sich die Steige in den üblichen Serpentinen nach oben schlängeln würden. Aber warum nicht
einfach fast schnurgerade durch Wälder, Latschenkiefern und über Wiesen und Schotter nach oben „wandern“?
Glücklicherweise lohnen sich die brennenden Waden und Oberschenkel mit jedem Höhenmeter den man sich weiter nach oben kämpft. Prägen zu Beginn der Tour die Gipfel des Wettersteingebirges und der
Memmiger Kette des Wanderers Blick, erscheinen mit jedem Höhenmeter immer neue Gipfel von den Allgäuer Alpen und Bayerischen Voralpen bis zum entfernten Alpenhauptkamm am Horizont. Ein so
grandioser Ausblick ist natürlich reizvoll und entsprechend gut bevölkert ist der Gipfel. Deutlich ruhiger ist die gleich daneben liegende Upsspitze, deren Panorama kaum weniger spektakulär
ist.
Der Aufstieg aus Ehrwald durch das Kärletal ist etwas unbeganger als die Wege aus Leermoos. Ab der Tuft Alm geht’s dann gemeinsam weiter bergauf. Wer mit der Steilheit des direkten Aufstieges
hadert, sollte den Abstieg über Upsspitze und Grünen Ups besser meiden. Man mag es kaum glauben, aber da geht es noch einmal etwas hastiger nach unten. Ab der Tuft Alm gibt es dann wieder viele
Wege ins Tal. Ich hab den Steig durch den Bösen Winkel genommen. Mit dem Sonnenuntergang im Rücken und der Zugspitze im Blick konnte ich die letzten zwei flachen Kilometer auf Panoramaweg von
Leermoos nach Ehrwald mehr als genießen.
Da man ständig an Südhängen unterwegs ist, sollte man diese Tour vor allem im späten schneefreien Frühjahr und Herbst in Angriff nehmen. An heißen Sommertagen könnte der Aufstieg schnell zu einer
sehr unangenehmen Tortour werden.